Beratung für Angehörige
In den Fachstellen des SZBLIND unterstützen wir nicht nur Menschen mit Hörsehbehinderung sondern auch deren Angehörige. Gleiches gilt für die Beratungsstellen für Menschen mit Blindheit oder Sehbehinderung. Auch diese unterstützen Angehörige.
Wenden Sie sich direkt an die Fach- oder Beratungsstelle in Ihrer Region.
Tipps
Einige wichtige Tipps, wenn Ihre Angehörigen oder Bekannten blind oder sehbehindert sind.
Sprechen Sie mit sehbehinderten oder blinden Menschen in normaler Lautstärke, einfach so, wie Sie mit jeder anderen Person auch sprechen würden. Schauen Sie sie beim Reden an; so kann sie sich besser orientieren, wo Sie sind.
Greifen sie nicht einfach ein, wenn Sie sehen, dass die betroffene Person zum Beispiel etwas suchen muss. Fragen Sie zuerst, ob Unterstützung nötig ist.
Wenn Sie mit einer betroffenen Person zu Fuss unterwegs sind, gibt es eine bewährte Führtechnik: Die betroffene Person ergreift Ihren Arm (Führarm genannt) oberhalb Ihres Ellbogens und geht einen Schritt hinter Ihnen. Gehen Sie in normalem Tempo und achten Sie darauf, dass der Weg breit genug für zwei Personen ist. Verlangsamen Sie Ihre Schritte vor Hindernissen und Treppen oder bleiben Sie kurz stehen. Informieren Sie die Person wenn nötig über das Hindernis oder die Treppe. Um eine enge Stelle zu passieren, schieben Sie Ihren Führarm nach hinten zu Ihrer Rückenmitte. Sie spürt das und wird automatisch hinter Ihnen gehen.
Eine blinde Person merkt nicht automatisch, ob Sie da sind oder nicht. Sagen Sie ihr deshalb immer, wenn Sie weggehen, z.B. um etwas zu holen und wenn Sie wieder zurückgekommen sind.
Wenn Sie einer sehbehinderten Person einen Platz anbieten möchten, gelingt dies so am besten: Führen Sie sie zur Sitzgelegenheit und legen Sie ihre Hand auf die Stuhllehne. So kann sich die Person selbständig hinsetzen.
Begriffe wie «dort» und «da» sagen sehbehinderten und blinden Menschen nichts. Sie benötigen präzise Angaben, um sich zu orientieren. „Rechts neben der Tasse“ oder „Die Türe ist drei Schritte nach vorn“ oder „Nach vier Metern rechts abbiegen“ sind viel aussagekräftiger.
Für einen sehbehinderten oder blinden Menschen ist es wichtig, dass «jedes Ding an seinem Ort» ist. Legen Sie also alles wieder dorthin zurück, wo Sie es genommen haben. So ersparen Sie der Person langwieriges Suchen. Wichtig ist auch, immer alle Zimmer- und Kastentüren sowie Schubladen wieder zu schliessen, um ein Stolpern oder Anstossen zu verhindern. Achten Sie auch darauf, dass im Umfeld der sehbehinderten Person nichts Sperriges irgendwo im Weg steht.
Dank dem heutigen Stand der Technik, wie Scanner, Sprachausgabe oder Braillezeile, können sehbehinderte und blinde Menschen vieles rund um das Thema «Information» selbständig handhaben. Doch immer wieder gibt es Situationen, die die Unterstützung durch eine sehende Person nötig macht, z.B. das Ausfüllen von Formularen oder das Vorlesen von handgeschriebenen Briefen und Karten. Wenn Sie sich als Vorleserin oder Vorleser anbieten, sind Zuverlässigkeit, Diskretion und Verschwiegenheit geboten. Sortieren Sie die eingegangene Post nach persönlichen Briefen, Zeitungen und Zeitschriften sowie Werbung. Besprechen Sie mit der sehbehinderten Person, was und wie viel sie gerne vorgelesen bekommen möchte. Öffnen Sie keinen privaten Brief ohne ihre Zustimmung.
Tipps
Einige wichtige Tipps, wenn Ihre Angehörigen oder Bekannten hörsehbehindert oder taubblind sind finden Sie auf der Seite sehen-hören.ch.
Das lässt sich sehen!
Damit Menschen mit einer Seh- und Hörsehbehinderung ein besseres Leben führen können, wird viel getan. Aktuellste Informationen dazu erhalten Sie hier!